Bei den vielen Rezepten, die ich immer ausprobieren will, kommt es eher selten vor, dass Gerichte (selbst wenn sie für lecker befunden wurden) noch mal gekocht werden - sehr zum Leidwesen meines Freundes, der dann ab und zu vehement fordert, das eine oder andere Gericht nicht in Vergessenheit geraten zu lassen ;) Bei diesem Essen muss er das jedoch gar nicht, denn es gehört inzwischen mit zu meinen Lieblingsessen und wird deswegen selbstverständlich in regelmäßigen Abständen gekocht.
Alle Gäste, die ich bisher damit bekocht habe, waren erst mal verwundert - Nudeln und Linsen, und dann auch noch Joghurt oben drauf? Na ja, was das wieder werden soll... Dachte ich mir beim ersten Mal auch. Aber Überraschung: Nudeln, Linsen und Joghurt ergänzen sich perfekt und ergeben ein leckeres, würziges (und sehr sättigendes) Essen. Positiver Nebeneffekt: Es macht kaum Arbeit und kocht sich fast von allein. Nur anfangs ein bisschen Frühlingszwiebeln und Tomaten schneiden, dann kommen alle Zutaten in einen Topf und - man will es bei dem Anblick erst nicht so richtig glauben - 45 Minuten später hat man ein schön sämiges würziges Linsenragout. Es lässt sich auch perfekt vorkochen, so dass man, wenn der Besuch da ist, es nur noch erwärmen und die Nudeln frisch kochen muss.
Statt Harissa kann man zum Würzen übrigens auch gut Sambal oelek verwenden. Mit einer Messerspitze bekommt man ein würziges, aber nicht wirklich scharfes Essen. Mutigere nehmen 1-2 TL. Und wer keine Minze bekommt (was mir manchmal im Winter so geht), kann Petersilie nehmen, aber mit Minze schmeckt es noch mal so lecker!
Rezept
für vier Personen
1 Bund Frühlingszwiebeln
300g Tomaten
1 EL Olivenöl
200g Puy- oder Belugalinsen
1/2 Liter Gemüsebrühe
2 TL Harissa (oder Sambal oelek, siehe Anmerkung oben)
2 TL Honig
1/2 Bund Minze
2 Knoblauchzehen
150g Naturjoghurt oder griechischer Joghurt
Salz, Pfeffer
500g kurze Nudeln (z.B. Penne)
Die Frühlingszwiebeln waschen, Wurzelbüschel und dunkelgrüne welke Teile abschneiden. Den Rest der Zwiebeln in feine Ringe schneiden, einen EL vom Grün zur Seite legen. Tomaten waschen und mit Kernen klein würfeln, dabei die Stielansätze wegschneiden.
Öl im Topf heiß werden lassen, Zwiebelringe darin kurz andünsten. Linsen unterrühren, bis sie rundherum ölig glänzen. Brühe und Tomaten dazugeben, mit Harissa und Honig würzen. Den Deckel auflegen, Hitze klein stellen und die Linsen ungefähr 40 Minuten garen, bis sie weich sind, aber nicht zerfallen. (Sollten sie länger brauchen - was mir aber noch nie passiert ist - evtl. noch etwas Brühe oder Wasser hinzugeben, damit nichts anbrennt.)
Inzwischen die Minze waschen, trockenschütteln und fein hacken. Den Knoblauch schälen und ganz fein würfeln. Jogurt mit Knoblauch, Minze und Zwiebelgrün verrühren, salzen und pfeffern. Pasta in sprudelndem Salzwasser bissfest kochen.
Linsenragout mit Salz abschmecken. Nudeln abgießen und in tiefen Tellern verteilen. Linsenragout drauf und mit einem Klecks Joghurt garnieren. Den restlichen Joghurt dazu auf den Tisch stellen.
Quelle
Cornelia Schinharl, Sebastian Dickhaut: Vegetarian BasicsLabels: für kalte Tage, Gemüse in der Hauptrolle, Hülsenfrüchte, Pasta, Vegetarisch