Gemüseexperiment: Schwarzwurzeln in Zitronenrahm

Ich hab ein neues Kochbuch und bin schwer begeistert :-) Der ein oder andere hat es vielleicht schon bei der Quellenangabe meines letzten Posts bemerkt - es handelt sich um Winterküche von Tanja Dusy. Von derselben Autorin hatte ich mir vor zwei Jahren schon das Buch Sommerküche gekauft, das nach wie vor zu meinen Lieblingskochbüchern gehört. Schon immer hatte ich mir gedacht, dass es genau so ein Buch auch für den Herbst und Winter geben müsste, denn gerade wenn in den kalten Monaten die Obst- und Gemüsevielfalt etwas zurückgeht, fehlt mir manchmal die Inspiration für leckere Gerichte. Und mein Wunsch wurde erhört - vor einigen Wohen ist Winterküche erschienen, und klar, dass ich da sofort zuschlagen musste. Das Buch ist meiner Meinung nach eine wunderbare Mischung aus Rezepten mit Wintergemüsen, Schmor- und Ofengerichten, Ideen fürs Weihnachtsmenü und natürlich Rezepten für Plätzchen, Glühwein, Punsch & Co.


Besonders gut gefällt mir, dass sich die Autorin bewusst auf heimische Wintergemüse wie Kohl, Rote Bete, Kürbis, Steckrüben oder Schwarzwurzeln konzentriert. Während Kürbis und Rote Bete schon seit längerem zu meinen Favoriten gehören, habe ich festgestellt, dass es doch so einige heimische Gemüsesorten gibt, mit denen ich noch nie gekocht oder die ich sogar noch nie gegessen hatte. Das sollte sich ändern, hab ich beschlossen, und daher die kleine Aktion Gemüsexperiment gestartet. Erster Kandidat: Schwarzwurzeln. Schon im Restaurant gegessen und für sehr lecker befunden, aber noch nie selbstgemacht. Also ab auf den Markt und einige riesengroße Schwarzwurzeln erstanden. Das Schälen ist ja zugegebenermaßen etwas nervig - oder um es anders zu sagen, meine Küche sah danach aus wie nach nem Bombeneinschlag ;o) Da hatte ich schon fast den Entschluss gefasst - Schwarzwurzeln, einmal und nie wieder...

Das Rezept sah vor, die Schwarzwurzeln in einem ganz schlichten Zitronenrahm-Sößchen mit Schnittlauch zu servieren. Genauso habe ich es gemacht und mich auch den Vorschlag gehalten, dazu Wiener Schnitzel zu servieren. Die Schwarzwurzeln haben uns dann ganz wunderbar geschmeckt - sie waren auf den Punkt gegart, aromatisch und passten wunderbar zu der Zitronen-Sauce und zum Schnitzel. Am Schwarzwurzel-Putzen muss ich noch arbeiten, aber dazu wird es sicher noch Gelegenheit geben, denn ein nächstes Mal wird es bei diesem wunderbaren Gemüse auf jeden Fall geben!

Nächstes Gemüseexperiment: Steckrüben. Auf ein leckeres Rezept damit könnt ihr euch in der nächsten Woche freuen :-)

Rezept
für vier Personen als Beilage

1 kg Schwarzwurzeln
3 EL Weißweinessig
4 EL Mehl
50g Butter
200 ml Gemüsebrühe
100 ml Milch
200g Sahne
Salz
1 Bio-Zitrone
1/2 Bund Schnittlauch
Pfeffer aus der Mühle
frisch geriebene Muskatnuss

Die Schwarzwurzeln mit einem Sparschäler schälen (dabei Einweghandschuhe tragen, denn die Händer verfärben sich sonst braun!), in ca. 4 cm lange Stücke schneiden und sofort in eine Schüssel mit einem Liter Wasser, dem Essig und 2 EL Mehl legen, damit sie sich nicht verfärben.

Die Butter in einem Topf schmelzen, übriges Mehl zugeben und unter Rühren kurz anschwitzen. Die Brühe nach und nach dazu gießen und immer sofort mit dem Schneebesen gründlich verrühren. Dann Milch und Sahne gut unterrühren und die Sauce offen bei kleiner Hitze 20 Minuten köcheln lassen.

Inzwischen in einem zweiten Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen, salzen. Die Schwarzwurzeln in ein Sieb geben und abbrausen. In das Salzwasser geben und bei mittlerer Hitze 10-12 Minuten zugedeckt garen. Währenddessen die Zitrone heiß waschen und abtrocknen, 3/3 TL Schale fein abreiben und 2-3 TL Saft auspressen. Den Schnittlauch waschen, trocken schütteln und in Röllchen schneiden.

Die Sauce mit Salz, Pfeffer, Muskat, Zitronensaft und -schale würzen. Die gegarten Schwarzwurzeln in ein Sieb gießen, gut abtropfen lassen und gemeinsam mit dem Schnittlauch in die Sauce geben und unterrühren. Dann sofort servieren, z.B. zu Wiener Schnitzel.

Quelle
Tanja Dusy: Winterküche

Labels: , , ,