Sonntagsklassiker: Boeuf Bourguignon

Heute gibt es das Kontrastprogramm zur schnellen Alltagsküche aus dem letzten Post - einen Küchenklassiker, der zwar seine Zeit braucht, bei dem man aber mit einem guten Rezept wenig verkehrt machen kann: Boeuf Bourguignon. Nachdem im letzten Jahr der Film "Julie & Julia" über die Köchin Julia Child im Fernsehen lief, haben sich viele Foodblogger in der Zubereitung leckerer Boeuf Bourguignon-Rezepte ja geradezu überboten - ich reihe mich aus Mangel an Gelegenheit dann aber eben erst jetzt ein ;o) Wie viele ja wissen hab ich eine ausgeprägte Vorliebe für die französische Küche, und habe in Frankreich auch schon das eine oder andere wunderbare Boeuf Bourguignon gegessen. Da ich aber eher selten große Fleischportionen zubereite, hatte ich das noch nie selbst ausprobiert. Die Gelegenheit ergab sich, als ich vor Kurzem meine Eltern eingeladen hatte als Dankeschön, weil sie uns beim letzten Umzug so unterstützt hatten. Zwischen einer Karotten-Süßkartoffel-Suppe und einer Nougatmousse mit Rotweinkirschen (beides wurde leider unfotografiert verspeist) reihte sich das Boeuf Bourguignon ins Menü ein. Zum Glück ist ein Restchen übrig geblieben, sodass ich wenigstens hiervon ein Foto machen konnte :-)


Gekocht habe ich nach einem Rezept aus "Zwei Köche - ein Buch" von Tim Mälzer und Eckart Witzigmann. Ich bin an sich kein Fan der beiden Köche, finde jedoch, dass es in dem Buch einige sehr interessant anmutende Rezepte gibt und alles, was bisher nachgekocht wurde, ist sehr gut gelungen. Für das Rezept hab ich ein herrliches Stück Schmorfleisch aus der Rinderschulter gekauft, außerdem braucht es noch jede Menge Wurzelgemüse, Zwiebeln, Schalotten und Pilze und natürlich viiieeel Rotwein ;o) Die Zubereitung fand ich nicht kompliziert und auch gar nicht so langwierig. Aktiv zu tun hat man vielleicht eine Stunde lang. Das Gericht schmurgelt zwar drei Stunden lang vor sich hin, aber in der Zeit kann man ja wunderbar Vorspeise und Dessert vorbereiten :-)

Wie schmeckt's denn nun? Kurz gesagt: Einfach genial! Das Fleisch war ganz herrlich mürbe und zerging wirklich auf der Zunge, die Sauce durch das Pürieren des Wurzelgemüses schön sämig, und der Rotwein-Geschmack natürlich einfach lecker. Daran kann man meiner Meinung nach nichts mehr verbessern. Dazu ein frischgebackenes Baguette vom französischen Bäcker (den wir praktischerweise gleich um die Ecke haben), ein leckerer Wein - und dann einfach glücklich sein!

Rezept
für 4-6 Personen

300g kleine Schalotten
200g Zwiebeln
2 Stangen Staudensellerie
2 Tomaten
1 gelbe Paprikaschote
450g Bundmöhren
200g kleine Champignons
1,5 kg Rindfleisch aus der Schulter
Salz, Pfeffer aus der Mühle
100g Mehl
5 EL Olivenöl
1 TL Tomatenmark
je ein Stängel Thymian, Petersilie, Rosmarin
2 Lorbeerblätter
750 ml Rotwein
400 ml Rinderbrühe

Schalotten und Zwiebeln schälen, Zwiebeln fein würfeln. Staudensellerie in Stücke schneiden. Tomaten waschen und achteln, Paprika waschen, halbieren, entkernen und in Stücke schneiden. Möhren schälen, längs halbieren und schräg in Stücke schneiden. Champignons putzen. Rindfleisch in größere Würfel schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen, in Mehl wenden und abklopfen.

In einem großen Bräter 2 EL Olivenöl erhitzen. Schalotten, Möhren und Champignons darin 5 Minuten anbraten. Gemüse aus dem Topf nehmen und beiseite stellen. Restliche 3 EL Olivenöl in den Bräter geben und erhitzen. Fleisch darin rundherum scharf anbraten (ggf. portionsweise) und herausnehmen. Zwiebeln, Sellerie, Tomaten und Paprika zufügen und anbraten. Tomatenmark untermischen und kurz rösten.

Thymian, Rosmarin, Petersilie, Lorbeerblätter und ein Drittel des Rotweins zugeben. Den Wein fast vollständig einkochen lassen, dann restlichen Rotwein, Fleisch und Brühe zugeben, aufkochen und zugedeckt bei milder Hitze 2,5 Stunden schmoren.

Etwa 30 Minuten vor Garzeitende das Fleisch und Thymian, Rosmarin, Petersilie und Lorbeer aus der Sauce nehmen. Sauce pürieren. Fleisch und Gemüse (Schalotten, Möhren, Champignons) in den Bräter geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und zuende schmoren. Am besten mit frischem Baguette (alternativ mit Bandnudeln oder Kartoffeln) servieren.

Quelle
Tim Mälzer, Eckart Witzigmann: Zwei Köche - ein Buch

Labels: , , ,