Mittlerweile haben so einige Blogger das wunderbare Buch Sommerküche von Tanja Dusy und sind begeistert davon. Ich persönlich habe mir das Buch bereits unmittelbar nach seinem Erscheinen vor zwei Jahren zugelegt und kann die Begeisterung absolut nachvollziehen, denn es ist wirklich eines meiner liebsten Kochbücher. Auch wenn ich schon einiges daraus ausprobiert habe, gibt es immer noch ne Menge nicht abgearbeiteter Klebezettel in dem Buch. So hab ich es mir vor ein paar Tagen mal wieder vorgenommen und beschlossen, die nächsten Wochen über alle interessant klingenden Rezepte auszuprobieren. Denn ruckzuck ist der Sommer wieder vorbei (nein, wir wollen noch gar nicht daran denken!) und wieder hat man nicht alles geschafft...
Den Anfang meines Vorhabens bildete die umwerfend lecker aussehende Ricotta-Kräuter-Tarte. Auf meinem Balkon gedeihen die Kräuter nämlich prächtig, und natürlich sind auch die für die Tarte benötigten Thymian und Majoran darunter. Also nichts wie raus zum Ernten, und danach diese wunderbare Tarte backen! Der Teig lässt sich sehr gut verarbeiten, und das Aroma, dass gebratene Zwiebeln und Knoblauch mit Kräutern in der Küche verströmen, ist einfach unbeschreiblich. Auch nach dem Backen erwies sich die Tarte als absoluter Gewinn: Der Boden war wunderbar knusprig geworden, der Ricotta-Zwiebel-Kräuter-Guss wunderbar würzig, gleichzeitig aber locker und saftig. Fast schon wie ein herzhafter Käsekuchen, und mehr Argumente muss man nicht ins Felde führen, oder? :-)
Nur einen kleinen Tipp hab ich für euch: Ich wollte ganz schlau sein und habe den Teig am Vorabend zubereitet und in Folie gewickelt in den Kühlschrank gelegt, damit wir am nächsten Abend nach der Arbeit schneller in den Genuss dieser Tarte kommen. Nicht gut. Gar nicht gut. Ich holte einen steinharten Teig-Brocken aus dem Kühlschrank, den ich erst mal eine Stunde lang Temperatur annehmen lassen und anschließend doch noch zerbröseln und in der Form neu zusammendrücken musste. Also doch lieber alles am selben Abend zubereiten, auch wenn's dann etwas dauert ;o)
Weitere Rezepte aus dem "Sommerküche"-Buch auf meinem Blog:
Couscous mit Auberginen und Johannisbeeren (mein Geheimtipp, unbedingt probieren!!!)
Gazpacho
Lime-Cheesecake mit Erdbeersauce (unheimlich gut!)
Melonensalat mit Büffelmozzarella
Paprika-Dip
Zitrus-Minz-Sirup
Rezept
für eine Tarteform (26 cm Durchmesser)
Für den Teig das Mehl und Salz in einer großen Schüssel mischen. Die Butter in Flöckchen dazugeben und alles mit einem Messer zerhacken. Das Eigelb dazugeben und ebenfalls mithacken. Essig darüberträufeln, dann die Mischung mit den Händen erst möglichst schnell bröselig zerreiben, dann zu einem glatten Teig kneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und mind. 30 Min. im Kühlschrank ruhen lassen.
Für den Belag Schalotten und Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Kräuter waschen und trocken schütteln, Blättchen von den Zweigen zupfen und fein hacken. Das Öl in einer Pfanne erhitzen, darin die Schalotten und den Knoblauch bei mittlerer Hitze langsam goldgelb andünsten. Vom Herd nehmen, die Kräuter unterrühren und etwas abkühlen lassen.
Den Backofen auf 180° (Umluft 160°) vorheizen. Eine Tarteform (eine Springform geht auch) mit Butter einfetten. Den Teig auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche dünn ausrollen und die Form damit auslegen, dabei einen Rand hochziehen. Den Teigboden mit einer Gabel mehrmals einstechen und mit Backpapier auslegen, Hülsenfrüchte darauf verteilen. Form in den Ofen (Mitte) schieben, den Teigboden ca. 20 Min. vorbacken.
Inzwischen 1 Ei trennen, Eigelb und übrige 3 Eier gründlich mit dem Ricotta verrühren. Die Zwiebel-Kräuter-Mischung untermengen und die Masse nicht zu sparsam mit Salz, Pfeffer und etwas Chilipulver würzen. Die 2 Eiweiße mit 1 Prise Salz steif schlagen und unter die Ricottamasse heben.
Die Form aus dem Ofen nehmen, Backpapier samt Hülsenfrüchten abnehmen und die Ricottamasse gleichmäßig auf den Teig verteilen. Dann die Tarte im Ofen (Mitte) 30-35 Min. backen, bis sie leicht gebräunt und fest ist. Tarte warm oder kalt und nach Wunsch mit einigen in feine Streifen geschnittenen eingelegten Paprika und/oder einigen Kräuterblättchen belegt servieren.
Quelle
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