Plätzchen, die dritte: Quarkstollenkonfekt mit Pistazien und Cranberries

In meiner Heimatstadt Dresden ist die Vorweihnachtszeit ohne Christstollen eigentlich kaum vorstellbar. Sogar der Striezelmarkt, also der Dresdner Weihnachtsmarkt, ist nach dem Gebäck benannt. Neben dem klassischen Rosinenstollen mit Orangeat und Zitronat sind in der Regel auch noch Mohn-, Mandel- und Marzipanstollen im Angebot. Bei mir in der Familie wird immer zu Beginn der Adventszeit ein Rosinenstollen gekauft, von dem wir dann in den Wochen bis Weihnachten zehren. Den Rosinenstollen esse ich recht gern, wenn er schön feucht und saftig ist, mein eigentlicher Favorit ist aber der Mohnstollen.


Da ich ja nun schon eine Weile nicht mehr in Dresden wohne, esse ich auch seltener Stollen - was zum einen daran liegt, dass man hier in der Gegend weniger Stollen zu kaufen bekommt und er nicht so gut schmeckt, und zum anderen daran, dass es sich für mich kaum lohnt, eine größere Menge Stollen zu kaufen oder zu backen. Die Lösung präsentierte Paule bereits vor zwei Jahren mit ihrem Quarkstollenkonfekt: Mal kein großer und mächtiger Stollen, sondern handliche Häppchen. Schon in der letzten Adventszeit wollte ich das Konfekt unbedingt nachbacken, habe es dann aber wegen meines Umzugs im letzten Jahr nicht mehr geschafft. Klar, dass es gleich für dieses Jahr auf die Backliste wanderte.

Bereits bei der Herstellung des Konfekts duftet es fantastisch in der Küche - der Geruch von Cranberries, Orangen und Rum ist einfach unwiderstehlich! Der Teig lässt sich wunderbar verarbeiten und das Quarkstollenkonfekt ist auch recht schnell und einfach gemacht. Beim Probieren musste ich dann erst mal feststellen, dass das Konfekt geschmacklich nur entfernt etwas mit einem Stollen, so wie ich ihn kenne, zu tun hat. Aber das macht nichts, denn wenn man das Konfekt nicht mit einem herkömmlichen (Rosinen-)Stollen vergleicht, sondern als "eigenes" Gebäck ansieht, dann schmeckt es ganz wunderbar, ist schön saftig und durch die Cranberries und Orangen auch sehr schön frisch. Durch den Quark im Teig wird das Konfekt auch lange Zeit nicht trocken und hält sich ganz wunderbar. Von mir also Daumen hoch - sehr schönes Rezept! Kein Wunder, dass sich bereits einige Blogger in die Liste der Nachbäcker eingereiht haben...

Rezept
für ca. zwei Bleche

150g getrocknete Cranberries
2 EL Rum
2 EL Orangensaft, frisch gepresst
100g weiche Butter
Abrieb einer Bio-Orange
75g Rohrohrzucker
Mark von einer Vanilleschote
150g Schichtkäse oder Quark (40%)
300g Weizenmehl
knapp 2 TL Weinsteinbackpulver
1/4 TL gemahlener Kardamom
1/4 TL gemahlener Ingwer
60g gehackte Pistazienkerne
50g geschmolzene Butter zum Einpinseln
Puderzucker zum Bestäuben

Die Cranberries zusammen mit dem Rum und dem Orangensaft in eine Schüssel geben und über Nacht ziehen lassen.

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Das Mehl mit dem Backpulver und den Gewürzen in eine Schüssel geben und trocken miteinander vermischen. Beiseite stellen. Die zimmerwarme Butter mit Zucker, Orangenabrieb und Vanillemark mit dem Mixer oder der Küchenmaschine einige Minuten schaumig rühren, dann auf mittlerer Stufe Quark untermengen. Die Mehlmischung auf kleinster Stufe zügig unterrühren, die eingeweichten Cranberries und die Pistazien ebenfalls einarbeiten.

Die Teigmasse auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und ca. 1,5 cm dick ausrollen. In 3 cm breite Streifen schneiden und diese anschließend in Quadrate teilen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im vorgeheizten Ofen ca. 12-15 Min. backen.

In der Zwischenzeit die Butter schmelzen und die noch warmen Teilchen großzügig damit bestreichen, anschließend dick mit Puderzucker bestäuben. Gut verschlossen in einer Blechdose aufbewahren und mindestens 3-4 Tage durchziehen lassen, damit sich die Gewürze richtig entfalten können.

Quelle
Paules Kitchen

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