Lieblingskuchen: Zitronentarte mit Baiser

Dass ich eine besonders enge Beziehung zu Frankreich, insbesondere zu Paris, und zur französischen Küche habe, wissen ja einige schon. Jedes Mal, wenn ich in Paris bin, haben es mir insbesondere die Boulangerien und Pâtisserien mit ihren buttrigen Croissants, fluffigen Brioches, saftigen Tartes und himmlischen Törtchen angetan. Würde es nicht ein wenig seltsam anmuten, ich könnte diese ganzen umwerfend sündigen Leckereien wohl stundenlang bestaunen. Das meiste sieht ja auch aus wie gemalt und man traut sich oftmals kaum, die kleinen Kunstwerke zu zerstören.


Im April steht endlich wieder ein Paris-Urlaub an und in Vorbereitung darauf wollte ich mich schon einmal mit französischem Backwerk einstimmen. Ein absoluter Favorit zum Nachmittagskaffee in Paris ist für mich immer ein Stückchen Zitronentarte mit Baiser - die Kombination aus knusprigem Boden, saftig-säuerlicher Zitronenfüllung und luftig-süßem Baiser ist einfach kaum zu schlagen :-) Ob ich das wohl genauso gut kann wie die französischen Pâtissiers? Ohne mich selbst zu loben, aber: JA! So war zumindest die einhellige Meinung meiner Kuchenverkoster, allesamt Pariser-Zitronentarte-erprobt ;-)

Die Tarte sieht auf jeden Fall komplizierter aus als sie ist - eigentlich macht sie gar nicht viel Arbeit, man sollte nur ein wenig Zeit einplanen, da alle drei Schichten nacheinander gebacken werden müssen. Da die Tarte wahnsinnig süß und mächtig ist (wenn ihr eher der herzhafte Typ seid, plant ein Leberwurstbrot danach ein ^^), habe ich die Mengen des Originalrezepts, das ihr unten findet, halbiert und die Tarte in meiner kleinen 18cm-Springform gebacken. So reichte sie bequem für drei Zitronentarte-Süchtige, die jeweils zwei Stücke verspeist haben ;-) Das Originalrezept stammt aus dem Basic Baking, dort wird die Tarte jedoch nur mit Puderzucker bestäubt - das Baiser war meine Idee.

Rezept
für eine Springform (26 cm Durchmesser)

Teig 
200g Mehl
60g Zucker 
100g kalte Butter
 ½ unbehandelte Zitrone 
1 TL gemahlene Vanille
1 Eigelb

Füllung 
2 ½ unbehandelte Zitronen
4 Eier 
1 Eigelb
200g Zucker 
125g Sahne
1 EL Puderzucker 
Backpapier und getrocknete Bohnen zum Blindbacken

Baiser
3 Eiweiße
175g Zucker

Für den Teig das Mehl mit dem Zucker in eine Schüssel füllen. Die Butter in kleine Stücke schneiden. Die Zitronenschale fein abreiben, mit der Butter, Vanille und Eigelb zum Mehl geben. Die Hände kalt abwaschen, damit der Teig kühl bleibt, dann alles nur so lange verkneten, bis keine Butterstückchen mehr im Teig zu sehen sind. Den Teig rund ausrollen – das geht sehr gut zwischen zwei Schichten Klarsichtfolie – , eine Tarteform von 30 cm Durchmesser damit auslegen und den Teig in der Form 1 Stunde kühl stellen.

Dann den Backofen schon mal auf 180 Grad einstellen (auch die Umluft schon jetzt: 160 Grad). Den Teigboden in der Form mit einem Stück Papier belegen und mit Erbsen oder Bohnen beschweren. Den Teig im Ofen (Mitte) etwa 10 Minuten vorbacken.

Für die Füllung die Zitronen waschen und die Schale abreiben. Die Zitronen auspressen. Die Eier, das Eigelb und den Zucker mit den Quirlen vom Handrührgerät sehr schaumig schlagen. Zitronenschale und -saft zur Eiercreme geben. Die Sahne steif schlagen und unterziehen. Bohnen oder Erbsen und Papier vom vorgebackenen Teig nehmen. Zitronencreme auf den Teig gießen und alles bei 150 Grad (Umluft jetzt nur noch 130 Grad) 50 Minuten backen, bis die Creme fest ist.

Für den Baiser die Eiweiße steif schlagen, dabei erst 1 EL und dann den Rest des Zuckers unterheben. Die Mischung auf die Tarte geben und bei 200 Grad ca. 10 Min. lang backen, bis der Baiser leicht gebräunt ist. Die Tarte lauwarm oder kalt servieren.

Quelle
abgewandelt nach Sabine Sälzer, Sebastian Dickhaut: Basic Cooking  

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